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Toslink oder Klinke-Kabel: Was ist besser?

Aktualisiert: , von Marco Kleine-Albers

Es gibt mehrere Möglichkeiten einen Funkkopfhörer oder andere Geräte an eine Tonquelle (TV, PC etc.) anzuschließen. Zwei der am meisten verbreiteten Anschlussmöglichkeiten sind Klinke und Toslink. Was davon ist besser?

Toslink VS Klinke

Toslink

Toslink Stecker

TOSLINK wurde ursprünglich von Toshiba entwickelt und daher kommt auch der Name, Toshiba-Link = TOSLINK. Es handelt sich hier um einen sogenannten Lichtwellenleiter, bei dem die Signale mittels Licht übertragen werden:

  • Licht an: 1
  • Licht aus: 0 

Zwei über TOSLINK verbundene Geräte sind nicht elektrisch miteinander verbunden, was einige Vorteile bietet.

Info: S/P-DIF (Sony/Philips Digital Interface) ist ein Synonym für TOSLINK. Es handelt sich also um das gleiche Kabel bzw. den gleichen Anschluss.

Vorteile von Toslink

Da es sich bei TOSLINK um einen Lichtwellenleiter (optischer Leiter) handelt, wird damit bei der Audiotechnik eine Potenzialtrennung der Audiokomponenten erreicht. Dies bedeutet, dass sogenannte Masseschleifen vermieden werden.

Lichtwellenleiter sind zudem unempfindlich gegenüber elektrischen oder magnetischen Störeinkopplungen und senden selbst keine Störsignale aus.

Einige TOSLINK-Kabel sind zusätzlich metallverstärkt, um die Robustheit zu erhöhen. Bei diesen kann jedoch theoretisch leider wieder eine Masseschleife entstehen.

Info: Eine Masseschleife, auch Brummschleife oder Erdschleife genannt, kann zu störenden Brummtönen in Lautsprechern führen.

Tipp: Achte beim Kauf darauf, dass das Kabel nicht metallverstärkt ist. Toslinkkabel übertragen die Daten digital!

Nachteile von Toslink

Mit optischen Kabeln musst du etwas sorgsamer umgehen, denn sie sind knickempfindlicher und können „verstauben“ falls du die offen liegenden Stecker nicht abdeckst.

Optische Kabel sollten nicht länger als 5 Meter sein. Unter guten Umständen gehen auch 10 Meter, allerdings sollte man nicht von idealen Bedingungen ausgehen.

⮉ Pro ⮋ Contra
  • Digital/Optisch
  • Unempfindlich gegenüber elektrischer/magnetischer Störungen
  • Keine Brummschleife/Masseschleife
  • Sendet selbst kein Störsignal aus
  • Länge
  • Empfindlicher als Klinkekabel 
  • Knickempfindlicher

Stecker und Kabel

Beim Kauf eines neuen TOSLINK-Kabels ist der Stecker in der Regel mit einer Schutzkappe versehen. Diese muss entfernt werden, bevor das Kabel eingesteckt wird. Im Bild siehst du einen TOSLINK-Stecker ohne Schutzkappe.

Toslink Stecker Ende

​Toslink: Anschluss an Geräten

In den Bildern unten siehst du den Toslinkanschluss einer Soundkarte am PC (links) und rechts den an einer Musikanlage. Der Anschluss ist immer durch eine Klappe geschützt, welche nach innen klappt, wenn du den Stecker dagegen drückst.

Toslink an der Soundkarte
Toslink an einer Anlage

Klinkenanschluss

Klinkenkabel gibt es schon sehr lange und fast jeder hatte schon einmal eines in der Hand. Sie sind vermutlich die am häufigsten verwendeten Audiokabel im Amateurbereich.

Vor- und Nachteile von Klinkenkabeln

Klinkenkabel sind robuster als Toslink und es ist relativ egal, wenn die Stecker verstauben oder das Kabel gewinkelt wird. 

Die Signalübertragung erfolgt elektronisch (elektromagnetisch) und kann durch andere Quellen wie beispielsweise eine Stromleitung gestört werden, da diese elektrischen Strom überträgt. 

Auch das Klinkekabel selbst sendet ein Störsignal ab, welches andere Kabel in der Nähe beeinträchtigen kann. In der Praxis habe ich es persönlich noch nicht geschafft, eine Brummschleife zu erzeugen. Ich verlege meine Kabel aber immer ordentlich.

Pro Contra
  • Hat fast jeder daheim
  • Robuster als Toslink
  • Verstaubt nicht (Anschluss, Stecker)
  • Brummschleife möglich
  • Empfindlich gegen elektronische/magnetisch Störungen
  • Kann selbst Störsignale verursachen

Klinkenstecker und Kabel

3,5 mm Klinekabel 

Im Bild siehst du ein typisches 3,5 mm Klinkenkabel. Ich bevorzuge mittlerweile Kabel mit Metallsteckern ohne Kunststoff. 

Klinkenanschluss

Im Bild siehst du den grünen Line-Out-Anschluss für ein Klinkenkabel an einer Soundkarte am PC. Hier könntest du z. B. deinen Funkkopfhörer per Klinkenkabel anschließen. 

Klinkeanschluss(grün) an einer Soundkarte

Im nächsten Bild siehst du den 6,35 mm Anschluss einer Anlage und daneben den 3,5 mm Anschluss für das Setup-Mikrofon.

Klinke an einer Musikanlage

Wenn du einen Funkkopfhörer an eine Anlage anschließen möchtest, benötigst du ein Cinch-Kabel mit einem Klinkenanschluss an einem Ende und zwei Cinch-Steckern am anderen Ende.

Y-Cinch nach Klinke (weiblich)

Mit einem solchen Kabel bräuchtest du zusätzlich noch ein normales Klinkenkabel, wie bereits oben gezeigt (grün). Es gibt diese Y-Kabel auch in der Variation "Cinch zu Klinke (männlich)".

Praxistipp: Die im Bild zu sehende Verlängerung hatte schlechte Qualität. Ich bevorzuge inzwischen Metallstecker.

Gibt es einen Qualitätsunterschied beim Hören?

Nach jahrelanger Erfahrung habe ich rein durch „hören“ keinen qualitativen Unterschied zwischen Klinke und Toslink feststellen können. 

Theoretisch sollte Toslink jedoch die bessere Signalqualität liefern, da diese Kabel einfach störungsunempfindlicher sind.

Meine Erfahrungswerte und Empfehlungen

Wenn du ein normales Klinkenkabel zur Verfügung hast, probiere es zuerst damit. Wenn es keine Störungen wie eine Brummschleife gibt, spricht nichts dagegen, dieses Kabel weiterzunutzen.

Hat dein Gerät einen Toslinkausgang und du hast noch kein Kabel, dann würde ich zu einem Toslinkkabel greifen. 

Wenn ihr Klinkekabel kauft, dann empfehle ich euch Modelle mit Metallsteckern. Mit den Steckern aus Kunststoff habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht und nach einiger Zeit hatten die Kabel bereits Wackelkontakte. Bei Toslink war Kunststoff bisher dagegen gut haltbar.

Viele Geräte besitzen aber auch nicht unendlich viele Toslinkanschlüsse. An meinem PC gibt es z.B. nur einen Toslinkanschluss, den ich mittlerweile für meinen AVR-Receiver. Deshalb habe ich den Funkkopfhörer wieder per Klinkenkabel angeschlossen habe. 

Mache dich also nicht zu verrückt bei der Kabelauswahl.

Über den Autor

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Marco testet seit über 10 Jahren immer die neusten Kopfhörer für euch und schreibt auch aller Hilferartikel auf dieser Seite. Marco ist begeisterter Technikenthusiast, Medieninformatiker und betreibt den Youtube-Kanal Mega-Testberichte.

So wird getestet und hier erfährst du mehr über mich und wie du mein Ein-Mann-Projekt unterstützen kannst.

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Kommentare

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Gespeichert von Otmar Braun (nicht überprüft) am Mi., 10.02.2021 - 14:49 Permalink

Diese Stecker sind der letzte Mist. An meinem TV ist die Toslinkbuchse hinten unten und auch noch nach unten gerichtet. Es ist eine unsägliche Fummelei den Stecker reinzukriegen. Der Stecker könnte genauso gut rund sein, es würde auch funktionieren. Welche Deppen haben dieses System entwickelt?

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